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Aktuelle Meldung:

 Thu., 17. Dec. 2015   Venghaus, Violaine

Neue Veröffentlichung von Frau Dr. Schürenberg-Frosch

In der nächsten Ausgabe des Ruhr Economic Paper #594 erscheint der Artikel "We Could not Care Less about Armington Elasticities – But Should We?" von Frau Dr. Schürenberg-Frosch. Berechenbare allgemeine Gleichgewichtsmodelle (CGE, engl. Computable General Equilibrium) sind seit langem in den Bereichen Handelspolitik, Ökonomie des Klimawandels, Entwicklungspolitik und Steuerpolitik ein fester Bestandteil der angewandten Volkswirtschaftslehre, insbesondere in der Politikberatung. Die Modelle eignen sich ausgezeichnet zur Politikfolgenabschätzung, da sie eine ex ante Abschätzung der Folgen z.B. einer Politikmaßnahme zu simulieren. Der größte regelmäßige Kritikpunkt gegenüber CGE-Modellen ist die Abhängigkeit der Ergebnisse von per Annahme festgelegten Parametern, über deren wahre Werte Unsicherheit besteht. Einer der hiervon betroffenen Kernparameter sind die sog. Handels- bzw. Armingtonelastizitäten. Aufgrund des hohen Aufwands empirischer Schätzungen sowie der generell schlechten Datenverfügbarkeit werden die Elastizitäten für die meisten CGE-Anwendungen nicht aus realen Landesdaten gewonnen, sondern unverändert aus anderen Studien übernommen. Die vorliegende Meta-Studie untersucht und bestätigt die Relevanz dieses Kritikpunktes. Hierzu werden 50 Simulationen in 19 Modellen aus bereits veröffentlichten Studien jeweils 1000 Mal re-simuliert und dabei (ausschließlich) die Elastizitätensätze randomisiert ausgetauscht. Das Intervall für die Bestimmung der Elastizitäten wird durch alle der Autorin bekannten Elastizitätenschätzungen vorgegeben, es umfasst alle Werte zwischen 0 und 18. Die Studie kommt zu dem eindeutigen Ergebnis, dass etwa die Hälfte der Modelle nicht robust im Bezug auf die Wahl der genutzten Elastizitäten ist. Konkret ergibt die 1000-fache randomisierte Ziehung der Elastizitäten und anschließende Re-Simulation des Original-Experiments im jeweiligen Modell z.T. quantitative Abweichungen bei der Wohlfahrts- und BIP-Bewertung von über 100% und in etwa 25% der Modelle auch qualitative Änderungen, so dass als wohlfahrtsfördernd eingestufte Politiken mit neuem Elastizitätensatz wohlfahrtshemmend wirken und umgekehrt. Nachzulesen unter http://www.rwi-essen.de/publikationen/ruhr-economic-papers/736/