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Thu., 12. May. 2011
6th Ruhr Graduate Summer School - Sinnvolle Energie- und Klimapolitik
[08.03.2010]
Zu den größten internationalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gehört eine vernünftige Energie- und Umweltpolitik. Angesichts der Klimaerwärmung müssen grenzüberschreitende Lösungen gefunden werden. Im Idealfall werden international verbindliche Vereinbarungen zur Emissionsbeschränkung getroffen, die ökologisch wirksam sind und wirtschaftlich vernünftig umgesetzt werden. Diese wirtschaftspolitischen Themen stehen im Mittelpunkt der 6. Summer School der Ruhr Graduate School in Economics (RGS Econ), die vom 15. bis zum 19. März an der Universität Duisburg-Essen stattfindet.
Forderungen nach ökologischer Effektivität, wirtschaftlicher Effizienz und fairer Lastenverteilung stoßen jedoch an Grenzen, wenn sich große Länder wie die USA oder China der Verantwortung entziehen. Wie können politische Maßnahmen wirken, wenn nicht alle Länder die gleichen Anstrengungen unternehmen?
„Würden beispielsweise Deutschland oder die EU eine Vorreiterrolle einnehmen und mit hohen Kosten die Nutzung fossiler Brennstoffe eindämmen, wird der Weltmarktpreis für fossile Brennstoffe sinken. Dadurch stiege der Verbrauch derartiger Brennstoffe in anderen Regionen. Die ökologische Effektivität wird so in Frage gestellt“, erläutert Prof. Dr. Volker Clausen, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Der internationale Handel mit Gütern könnte diesen Effekt noch verstärken, wenn CO2-intensive Industrien in Länder wie China abwandern und von dort den Weltmarkt beliefern. Sollten diese Länder zur Stützung ihrer Exportindustrie auf die Erfüllung von Umweltauflagen verzichten, wären Handelsbeschränkungen in Europa sinnvoll.
Gefragter Experte
Über derartige Fragen referiert auch Christoph Böhringer von der Universität Oldenburg. Der renommierte Experte entwickelt Gleichgewichtsmodelle, die oft in der Evaluation der Energie- und Klimapolitik eingesetzt werden. Da er nationale Ministerien, die Europäische Kommission und den UN-Klimarat berät, fließen seine Arbeiten direkt in politische Entscheidungsprozesse ein. Bei der Summer School wird die Anwendungsbreite des Analyseinstruments deutlich. Unterschiedliche Ansätze erlauben es, volkswirtschaftliche Kosten und Verteilungswirkungen von umweltpolitischen Maßnahmen – wie etwa die Umsetzung des Kyoto-Protokolls – konkret abzuschätzen. Die Teilnehmer lernen, diese anspruchsvollen Modelle mit einer speziellen Software zu implementieren und auf relevante praktische Fragen anzuwenden.
„Das Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen hat allen die genannten Probleme vor Augen geführt. Deshalb kommen auch viele Gäste aus dem europäischen Ausland und sogar aus Japan, Mexiko und Ecuador zur diesjährigen Summer School“, so Clausen. Neben Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern von Universitäten kann er in diesem Jahr viele Teilnehmer aus angesehenen Wirtschaftsforschungsinstituten und der Politikberatung begrüßen. „Das freut mich besonders. In der RGS Econ, dem gemeinsamen Promotionsprogramm der Nachbaruniversitäten und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen, wird bereits seit einigen Jahren der intensive Kontakt gepflegt – zum beiderseitigen Vorteil.“
Die fünftägige Veranstaltung findet im Casino am Campus Essen statt, täglich von 9 bis 17 Uhr. Der Teilnehmerkreis ist beschränkt. Die Veranstaltung ist leider bereits ausgebucht.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Volker Clausen, Tel. 0201/183-3655, vclausen@vwl.uni-due.de Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488
Zu den größten internationalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gehört eine vernünftige Energie- und Umweltpolitik. Angesichts der Klimaerwärmung müssen grenzüberschreitende Lösungen gefunden werden. Im Idealfall werden international verbindliche Vereinbarungen zur Emissionsbeschränkung getroffen, die ökologisch wirksam sind und wirtschaftlich vernünftig umgesetzt werden. Diese wirtschaftspolitischen Themen stehen im Mittelpunkt der 6. Summer School der Ruhr Graduate School in Economics (RGS Econ), die vom 15. bis zum 19. März an der Universität Duisburg-Essen stattfindet.
Forderungen nach ökologischer Effektivität, wirtschaftlicher Effizienz und fairer Lastenverteilung stoßen jedoch an Grenzen, wenn sich große Länder wie die USA oder China der Verantwortung entziehen. Wie können politische Maßnahmen wirken, wenn nicht alle Länder die gleichen Anstrengungen unternehmen?
„Würden beispielsweise Deutschland oder die EU eine Vorreiterrolle einnehmen und mit hohen Kosten die Nutzung fossiler Brennstoffe eindämmen, wird der Weltmarktpreis für fossile Brennstoffe sinken. Dadurch stiege der Verbrauch derartiger Brennstoffe in anderen Regionen. Die ökologische Effektivität wird so in Frage gestellt“, erläutert Prof. Dr. Volker Clausen, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Der internationale Handel mit Gütern könnte diesen Effekt noch verstärken, wenn CO2-intensive Industrien in Länder wie China abwandern und von dort den Weltmarkt beliefern. Sollten diese Länder zur Stützung ihrer Exportindustrie auf die Erfüllung von Umweltauflagen verzichten, wären Handelsbeschränkungen in Europa sinnvoll.
Gefragter Experte
Über derartige Fragen referiert auch Christoph Böhringer von der Universität Oldenburg. Der renommierte Experte entwickelt Gleichgewichtsmodelle, die oft in der Evaluation der Energie- und Klimapolitik eingesetzt werden. Da er nationale Ministerien, die Europäische Kommission und den UN-Klimarat berät, fließen seine Arbeiten direkt in politische Entscheidungsprozesse ein. Bei der Summer School wird die Anwendungsbreite des Analyseinstruments deutlich. Unterschiedliche Ansätze erlauben es, volkswirtschaftliche Kosten und Verteilungswirkungen von umweltpolitischen Maßnahmen – wie etwa die Umsetzung des Kyoto-Protokolls – konkret abzuschätzen. Die Teilnehmer lernen, diese anspruchsvollen Modelle mit einer speziellen Software zu implementieren und auf relevante praktische Fragen anzuwenden.
„Das Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen hat allen die genannten Probleme vor Augen geführt. Deshalb kommen auch viele Gäste aus dem europäischen Ausland und sogar aus Japan, Mexiko und Ecuador zur diesjährigen Summer School“, so Clausen. Neben Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern von Universitäten kann er in diesem Jahr viele Teilnehmer aus angesehenen Wirtschaftsforschungsinstituten und der Politikberatung begrüßen. „Das freut mich besonders. In der RGS Econ, dem gemeinsamen Promotionsprogramm der Nachbaruniversitäten und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen, wird bereits seit einigen Jahren der intensive Kontakt gepflegt – zum beiderseitigen Vorteil.“
Die fünftägige Veranstaltung findet im Casino am Campus Essen statt, täglich von 9 bis 17 Uhr. Der Teilnehmerkreis ist beschränkt. Die Veranstaltung ist leider bereits ausgebucht.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Volker Clausen, Tel. 0201/183-3655, vclausen@vwl.uni-due.de Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488